Myoli e.V. hilft von Überschwemmungen betroffenen Familien im Township Khayelitsha

Obwohl wir in Deutschland von den zurzeit herrschenden katastrophalen Überschwemmungen in Osteuropa durch alle Medien umfassend informiert werden, erfährt man von den schlimmen Überschwemmungen in Kapstadt/Südafrika fast gar nichts. Dabei ist es schon das dritte Jahr in Folge, dass Tausende von Menschen in Kapstadt von Wind, Regen, stürmischem Wetter und damit einhergehend von enormen Überflutungen betroffen sind. Nach tagelangen Stürmen und heftigen Regenfällen, die Hunderte von Menschen vertrieben, Häuser überflutet und Bäume entwurzelt haben, drohen weitere Stürme über Kapstadt. Nahezu 33.000 Wohnungen in informellen Siedlungen und Vorstädten, den Townships, sind betroffen, so das Katastrophenschutzzentrum der Stadt im Juli 2024.

Lebensnotwendige Güter wie Mahlzeiten, Decken, Matratzen, Dachplanen und Hygienepakete wurden bei beißendem Wind und sinkenden Temperaturen an die betroffenen Gemeinden verteilt.

„Wir haben es mit einer riesigen humanitären Situation zu tun und alle Behörden arbeiten zusammen, um diese zu bewältigen“, sagte Anton Bredell, Minister für lokale Verwaltung der Provinz Westkap, in einer Erklärung.

Die Regierung der Provinz Westkap erklärte, dass alle großen Staudämme der Stadt voll oder fast voll sind. Sie warnte, dass der Fluss Breede in der Stadt Swellendam mit mehr als 1.000 Kubikmetern pro Sekunde über die Ufer zu treten droht, da weiterer Regen erwartet wird.

„In Laingsburg ist der Floriskraal-Damm zu 118% ausgelastet und die Gemeinden in der unmittelbaren flussabwärts gelegenen Umgebung wurden vor der Gefahr von Überschwemmungen gewarnt“, sagte Bredell und bezog sich dabei auf die betroffenen Städte außerhalb der Stadtgrenzen.

Stürme und heftiger Regen haben in Südafrika mindestens einen Menschen das Leben gekostet. In der Provinz Western Cape, zu der auch Kapstadt gehört, habe das Unwetter Straßen, Häuser und Infrastruktur beschädigt, teilten die Behörden am Montag mit. Ein Polizist sei während einer Patrouille auf seinem Motorrad von einem entwurzelten Baum erschlagen worden. In den Regionen Cape Winelands, Overberg und West Coast wurden Schulen geschlossen und Straßen gesperrt.

In der Gegend um Kapstadt fachte der Wind Waldbrände an, mindestens acht Häuser brannten aus. Teile Kapstadts waren ohne Strom. Der Ministerpräsident von Western Cape, Alan Winde, rief die Menschen auf, unnötige Reisen zu vermeiden und äußerste Vorsicht walten zu lassen. Der Wetterdienst warnte vor Überschwemmungen in anderen Teilen Südafrikas darunter den Provinzen KwaZulu-Natal und Gauteng, zu dem Johannesburg gehört.

Südafrikas Regierung hat wegen Überschwemmungen in sieben der neun Provinzen des Landes den nationalen Katastrophenfall ausgerufen. Nach überdurchschnittlich schweren Regenfällen seien der Katastrophenschutzbehörde unter anderem überschwemmte Häuser und überlaufende Dämme bis hin zu Schäden an Strassen, Brücken und einem Krankenhaus gemeldet worden, teilte die Regierung in Pretoria am Montagabend mit.

Das Ausrufen des landesweiten Katastrophenfalls soll den Behörden die Koordination von Notfallmassnahmen erleichtern. Durch den Katastrophenfall kann die Regierung zusätzliche finanzielle Mittel aus ihrem Haushalt freisetzen. Ähnlich war die Regierung bereits bei der Bekämpfung des Coronavirus vorgegangen.

In Kapstadts Armenvierteln leben viele Menschen in Hütten, die aus Wellblech und anderen einfachen Materialien zusammengezimmert sind. Sie leiden unter den Überschwemmungen im besonderen Maße. Sie leben schon am Existenzminimum und sind bedroht das Wenige, das sie besitzen jetzt auch noch zu verlieren. 

Daher hat Myoli e.V. versucht eine kleine zusätzliche Unterstützung, zumindest für die Familen deren Kinder in unserem Learnin4Food Programm sind, zu geben und ein wenig Zuversicht zu schenken. Jede der insgesamt 22 Kindern und Jugendlichen hat einen Einkaufsgutschein von 2000 Rand (ca. 100€) erhalten. Damit konnte das dringenst benötigte eingekauft werden. Zumeist waren das neben Kleidung vorallem Lebensmittel. Die Freude war groß, wie aus den zugeschickten Bildern und Videos ersichtlich wurde. Trotz der Not lassen sich die Menschen nicht unterkriegen und haben sich herzlich für die Unterstützung durch Myoli e.V. bedankt. Ein kleines, aber wichtiges Zeichen, dass sie nicht alleine sind.